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Ruh' von Sorgen

NV Rue mit sorgn’ / mein v’borgen / lich’ schacz /
sleius dein augn’ schricklich zu /
gen des lichten tages hacz / Jm ze tracz /
herczn’ lieb es ist noch frw /
all dein trawrn’ / laurn’ laß /
freudn’ hoff vnd halt die maß /
tustu das / so bistu wol mein /
ach liebe dirn’ das sol sey sein.

Fraw thu mich straffen / ich verslaffn’ /
hab die stund / lucifer verswundn’ ist /
ey du roselacht’ mund / mach gesund /
ber dort hie wo mir enprisst /
dein haubt naigt / saig / auff meyn hercz /
ermlein schrenk sunder smercz /
treyb den schercz / der vns fraw macht gail /
zart lieb’ man das sey mit hail –

Der glancz durch grebe / von der plebe /
ist entrant / ich hor voglin döne uil /
tag wer hat nach dir gesant / dein gewant /
vnser scham nicht teken wil /
zwar dein greys / ich preys / doch klain /
gutn’ morgn’ liebstes ain / nicht ser wain /
mein’ kunft / der wort schir /
mit vrlaub fraw hail wunsch ich dir – (Finis J.v.)


Oswald von Wolkenstein (1377-1445), Lied Nr. 121, vor 1408?. Zweistimmiger Kanon; in der 1. und 3. Strophe macht die Frauen-, in der 2. Strophe die Männerstimme den Anfang.

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