Bog dep mi
BOg dep mi, was dustu da
gramer sici ty, sine cura
Jch fraw mich zwar, qvideo te
cû bonavnor jassem toge
Dut mi sperancz nate strvoio
wañ du bist glancz cû gaudeo
Opa ma ich dir halt
nadobrisi slusba baß calt
Ka cu mores mich machn matt
chage sum preß hoc me mirat
Bedenk dein gnad c pietas
negam maluat nemon dilaß
kiti cû mand en iaßem dyal
wo ichs bekant aboi mal
Hoc des me genissn lan
troge moyge cû bon wañ an
Jo te prosso, dein genad all da
gesi grando t optîa
Halt mich nit sw hc rogo te
q° popêsar natê troge
Flor wellenpiank, pomag menne
das ich dir dank cû fidele
Nô fac hoc, so bin ich tod
sellennem tlok sit tutel rot
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Bog te primi, was tust du da?
Grand mair sia tu, sine cura.
Ich freu mich sehr, quod video te.
Con bonamor jaz sem tvoje.
Tot mesperans na te stroio:
Du bist der Glanz cum gaudeo.
Opera mea ich dir halt,
Ma dobri si sluzba bas cald.
Ka camores mich machen matt
Chage sum press? Hoc me mirat.
Wahr deine Gnad cum pietas,
Negam malvat ne men di las!
Ki ti cumand in jaz sem dejal,
Ich habs bekannt ab omni mal.
Hoc debes me genießen lan
Troge moyge com bon van an!
Jo ti prosso, die Gnad allda,
Ques si grando et optima.
Halt mich nicht schwer, hoc rogo te,
Com pod pensar n addetro ge!
Fior bell e bianc, pomagaj meni,
Dass ich dir dank cum fidele!
Non facis hoc, so bin ich tot:
V zelenem log si tutt è l rott.
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Bis willen kum, was tustu da
an sorg vnamê dank ich dir ja
Jch fraw mich zwar, das ich dich sich
mit lieb gar dein so bin ich
Mein geding gâcz d stat zu dir
wañ du bist glâcz mit frewdn zir
Zwar meine wkh ich dir doch halt
mit dienstn stark vil manigualt
Wie magstu recht mat machn mich
dein gefangn knecht des wûdert mich
Bedenck dein genad mit guttikait
in kainem phad thu mir nit laid
Was du verpant das thet ich gn
wo ich bekant an vbel kn
Des lo mich fraw genissen zwar
auff wol getrewn zu gutn Jar
Dein gnad ich bit an argn list
mit guttn siten wân dy groß ist
Halt mich nicht sw, gedêck an mich
als ich angever gedenck an dich
Plum schon vnd plank, hilff mir auß pein
da mit ich dank der trewe dein
Tustus nit pald, so bin ich tod
aus grünem wald var ich in not
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Willkommen sei! Was tust du hier?
Nur sorgenfrei: Ich danke dir!
Ich freu mich sehr, trittst du hier ein;
In Lieb, auf Ehr, bin ich nur dein!
Mein Hoffen ganz steht fest zu dir,
Du bist der Glanz, der Freuden Zier.
All meine Werke ich dir halt
In Diensten stark und mannigfalt.
Was willst du recht ermatten mich
Als deinen Knecht? Das wundert mich.
Wahr deine Gnad und Gütigkeit,
Auf keinem Pfad tu mir ein Leid!
Was du verbannt, vollbrächt ich gern,
Ich habs bekannt ohn schlechten Kern.
Drum lass mich, Frau, genießen zwar
In rechter Treu ein gutes Jahr!
Um Gnade bitt ich ohne List,
Mit guter Sitt, weil groß sie ist.
Halt mich nicht schwer und denk an mich,
Wie ungefähr ich denk an dich!
Du Blümlein blank, hilf mir aus Pein,
Damit ich dank der Treue dein!
Tust dus nicht bald, so bin ich tot:
Aus grünem Wald stürz ich in Not.
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T&M: Oswald von Wolkenstein (Konstanz 1417; Handschrift A, Nr. 119),
übertragen von Klaus J. Schönmetzler nach Guntram Plangg, arr.
angerweit.
Q: Klaus J. Schönmetzler: Oswald von Wolkenstein. Die Lieder.
München 1979, Emil Vollmer.
Was im Originaltext als û oder ñ erscheint, sind eigentlich
Striche über den Buchstaben, die eine Abkürzung meist ein
folgendes n andeuten sollen. (HTML ist zur Wiedergabe
mittelhochdeutscher Texte nicht wirklich geeignet.)
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