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Ein abt, den wölln wir weihen,
ist auß der maßen gût;
ein kloster wöll wir bawen,
ligt so in großer armût;
darinnen wonet mancher brûder on bar gelt,
unser orden regiert in aller diser welt.
Und wolt ir herren wissen,
wie unser orden sei gestalt?
Und wer in unsern orden woll,
daß er kein pfenning bhalt,
allzeit zerrissen, nackend, barfuß sol er gan,
was sol der brûder für ein seltsam gugel han?
Ein narrenkappen zimt im wol,
das sol sein gugel sein;
zerrissen kleider stend im wol,
darin er wol erschein,
schmarotzen, bettlen tût uns armen brüdern wol,
trachten nur, daß wir tag und nacht stets werden vol.
Da kam ein brûder bald herfür,
fragt: was mein orden sei?
Drei Würfel zucket ich herfür
und warf zink, quater, drei.
„Du magst mir wol ein rechter brûder im orden sein!“
Er schloss mir auf und ließ mich in sein klösterlein.
aus dem „Altdeutschen Liederbuch“ von Franz M. Böhme, Leipzig 1877. S: Theodor Winter. Q: „Das Faß“, Liederblätter 145-180,
Südmarkverlag 1971
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Viel Schnee liegt auf den Straßen
und welker Krähenflug.
Das wirre Netz der Bäume
fischt ihren schrägen Zwielichtzug.
Ein grüner Mond hängt stumm und alt im leeren Haus.
Kämmt auch uns nun der Ostwind steif die Mäntel aus.
Was find’t er in den Mänteln,
was pfeift er schrill und weit?
Der Orden zieht sein Straßen,
zerschlissen ist sein Meilenkleid.
Ein Kartenspiel weht er den Orden in die Welt;
Zink und Quater und Drei, grad wie der Würfel fällt.
Kein Gans geht ihm verloren,
macht eure Türen zu!
Im Wind stehn seine Warte,
im kalten , nassen Federschuh.
Kein Haus, kein Uhr, kein Bett nimmt unser Orden an.
Will er stolz wie das Krähenvolk in Freiheit fahr’n.
Wer auf den leeren Straßen
nach diesem Orden fragt,
der hat im satten Lande
zu sehr schon Kopf und Mut gewagt.
Ein grüner Mond hängt stumm und alt in seinem Haus.
Kämmt auch ihm nun der Ostwind steif den Mantel aus.
T: Walter Scherf (tejo). Q: „Jonathan“, BdP Sturmvögel
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