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Wer jetzig Zeiten leben will

Wer jetzig Zeiten leben will, muss han ein tapfers Herze.
Er hat der argen Feind so viel, bereiten ihm groß Schmerze.
Da heißt es stehn ganz unverzagt in seiner blanken Wehre,
daß sich der Feind nicht an uns wagt, es geht um Gut und Ehre.

Geld nur regiert die ganze Welt, darzu verhilft Betrügen,
wer sich sonst noch so redlich hält, muss doch bald unterliegen.
Der Kipper, Teufel und Soldat, die haben itzt Gewalten,
was sonst noch ist, kein Ansehn hat – wie soll man Recht behalten?

Weg da Gesetz, weg da mit Recht, die können nichts entscheiden.
Der Klein’ ist so des Großen Knecht, so alles muss erleiden.
Rechtschaffen hin, rechtschaffen her, das sind nur alte Geigen:
Betrug, Gewalt und List vielmehr, klag du, man wird dir’s zeigen.

Doch wie’s auch kommt, das arge Spiel: Behalt ein tapfers Herze,
und sind der Feind’ auch noch so viel: Verzage nicht im Schmerze!
Steh gottgetreulich unverzagt in deiner blanken Wehre:
Wenn sich der Feind auch an uns wagt, es geht um Gut und Ehre!


Text und Musik: nach einem Liederbuch des F. W. Freiherr v. Ditfurt aus dem 17. Jhd., arr. Hraban. Diverse Quellen, bes. LP espe, »Wo soll ich mich hinkehren«


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