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Wann in mein Grünes Haus ich wiederkehr...

C / aC / C / G // GH / G / C / Ce //
CE / C / aC / G // GD / GH / a GD / C //

Wann in mein Grünes Haus ich wiederkehr,
wo kahl die Wände und die Kasten leer,
müsst ihr mir kommen, lad’ ich ernst euch ein
zu Brot und Nüssen und zu herbem Wein.

Du, Liebste, die mir vielen Unfug trieb,
verblieb’ne Freundin, mir kaum minder lieb,
du, Wolfsgesicht, ihr stellt von selbst euch ein
im Grünen Haus daheim zum herben Wein.

Der du mir in der Fremde still verstarbst,
der du mir unter Tritten schwarz verdarbst,
ihr dürft nicht fehlen, nicht ohn’ euch würd’ sein
das Fest im Grünen Haus beim herben Wein.

Ihr an den Wegen, die ich nicht mehr geh’,
Kastanien, Flieder und Akazienschnee,
taucht eure Kerzen, Büschel, Rispen ein,
im Grünen Haus tief in den herben Wein.

Ihr vielen, denen man die Knochen brach,
und wer mir etwa auf der Welt strebt nach,
kommt mir, es wird wie nie ein Singen sein
im Grünen Haus daheim beim herben Wein.


T: Theodor Kramer. M: Erich Schmeckenbecher. Q: LP Zupfgeigenhansel, »Eintritt frei«. S: Hraban

Der österreichische Dichter Theodor Kramer (1897–1958) bekam 1938 Berufsverbot und emigrierte 1939 vor der Gefahr, als Jude deportiert zu werden. Seine Mutter wurde im KZ Theresienstadt ermordet. Der Emigrant kehrte erst 1957 von England nach Österreich zurück und starb kurze Zeit später.

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