Ausfahrt
Wir wollen zu Land ausfahren, über die Fluren weit,
aufwärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit,
lauschen, woher der Bergwind braust,
schauen, was hinter den Bergen haust,
und wie die Welt so weit, und wie die Welt so weit.
Fremde Wasser dort springen, die sollen uns Weiser sein,
wo wir wandern und singen Lieder ins Land hinein.
Glüht unser Feuer an gastlicher Statt,
so sind wir zu Hause und schmausen uns satt,
und die Flammen leuchten darein.
Und steigt aus tiefem Tale heimlich schön die Nacht,
und sind vom Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht,
dämpfet die Stimmen, die Schritte im Wald,
so hören, so sehn wir manch Zaubergestalt,
die wallt mit uns durch die Nacht.
Es blüht im Walde tief drinnen die blaue Blume fein;
die Blume zu gewinnen wir ziehen in die Welt hinein.
Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluss:
Wer die blaue Blume finden will, der muss
ein Wandervogel sein.
T: Horant (Hjalmar Kutzleb, 1885–1959) 1911
M: nach Kurt von Burkersroda im Jungwandervogel entstanden
Die Rechte an diesem Lied werden vom Möseler Verlag beansprucht (von Voggenreiter übrigens auch), der Anspruch wurde jedoch nicht nachgewiesen und ist auch auf Grund des Alters sehr unwahrscheinlich.
Der Text folgt weitgehend der ältesten Textversion, die ich gefunden habe. Was »richtig« oder »original« ist, vermag ich nicht zu entscheiden.
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