Es fuor ein búttenere
vil verre in frömdú lant.
Der was so minnebere,
swa er die frouwen vant,
|: das er da gerne bant. :|
Do sprach der wirt mêre
zuo zim, was er kunde.
"Ich bin ein búttenere;
swer mir des gunde,
sin vas ich ihm bunde."
Do truog er sine reife
und sinem tribelslagen.
Mit sinem vmbesweife
kunde er sich wol beiagen,
ein guot geschirre tragen.
Sinen tribel wegge,
den nam si in die hant
mit siner slehten egge.
si sprach: "heilant,
got hat úch har gesant!"
Do si do gebunden
dem wirte sin vas
nebent vnd ouch unden,
si sprach: "ir sint niht las.
mir wart nie gebunden bas.
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Es reiste ein Böttcher
wohl durch fremdes Land,
der war so liebestoll,
dass er dort gerne band,
wo er Frauen fand.
Da fragte ihn der Wirt (Hausvater),
was er könne (was sein Handwerk sei)
"Ich bin ein Böttcher;
wem es genehm ist,
dem binde ich sein Fass.
Da holte er seine Reifen
und seinen Treibelhammer.
Mit seinem Umfang
konnte er sich wohl brüsten,
ein prächtiges Werkzeug vorweisen.
Seinen Treibelhammer,
den nahm sie in die Hand
an seinem geraden Ende.
Sie sprach: "Mein Erlöser,
euch schickt der Himmel!"
Als sie da dem Wirte
sein Fass gebunden hatten,
an der Seite und auch unten,
da sprach sie: "Ihr seid nicht schlecht.
So wurde mir noch nie gebunden."
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