Ein Lied dieser Zeit
Seltsam zu hören den Klang, der die Stille durchbricht.
Alles schweigt seinen Gang, doch manchmal auch nicht.
Ein Knall zerreißt die Luft, und dann ist alles vorbei,
unser Blut wie Blei.
Ich glaube, es ist soweit:
Zeit für ein Lied dieser Zeit.
Vögel falln aus der Luft auf den Boden aus Glas.
An der Familiengruft kniet ein Gerippe im Gras.
Schlaf ich wieder ein in Angst und Lethargie,
ändert sich doch nie...
Ich glaube, es ist soweit:
Zeit für ein Lied dieser Zeit.
Ein Stiefel tritt ins Gesicht dem geflohenen Kind.
Ich höre die Schreie nicht, denn ich bin blind.
Lege mich wieder ins Bett, denn was geht es mich an,
wo ich ja doch nicht helfen kann...
Ich glaube, es ist soweit:
Zeit für ein Lied dieser Zeit.
T&M: Hraban 1992-11
Text, Musik und Satz dieses Werks stehen unter einer Creative Commons-Lizenz.
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