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Jäger Merodon

Jäger Merodon, erblickest du je
im Wald jenes goldene Funkeln
und tanzende Schleier, so weiß wie aus Schnee,
und flammende Lichter im Dunkeln
und ist, was du siehst, wie wenn’s Auge versagt,
gleich zwischen den Lidern zerronnen,
dann weißt du: Die letzte und schwierigste Jagd,
die jemals du machst, hat begonnen.

So oft du die flüchtigen Schritte vernimmst,
pirsch dich heran wie die Schlangen!
Wenn du die Geister des Waldes verstimmst,
wirst du ans Ziel nicht gelangen.
Pirsche dich näher, bei Mond und bei Stern
und bei der Sonne Scheinen!
Lausche den Stimmen von nah und von fern
im Unterholz zwischen den Steinen!

Geh durch den lodernden Feuerring
gegürtet mit Haselnußruten!
Und mit einem Schildpatt gewappnet spring
hinab in des Wassers Fluten!
Tanzen die Winde, schwing dich in die Luft,
gekrönt mit des Adlers Federn!
Dann steige hinab in des Ullers Gruft!
Dein Beutel sei biegsam und ledern!

Öffne das Tor mit dem hölzernen Schild
mit Reisern von blühenden Schlehen!
Dann siehst du vor dir das edelste Wild,
das jemals du hast gesehen.
Nun trete näher in ruhiger Art!
Hüte dich jeglicher Worte!
Pflück ab drei kirschrote Wildrosen zart
und geh durch die letzte Pforte!


Mit diesem Lied beginnt ein Märchen – es ist eine Prophezeiung, eine »Arbeitsanweisung«, wie Merodon seine Queste bestehen kann.


T&M: Friedmunt Sonnemann. Bearb. Hraban

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