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Kiefern im Wind

e | e | e h| e eH h || e | e | e | e h| e C H E || G GD GH | D A D | e | h || a | a |e h| e

Schilf bleicht die langen, welkenden Haare
strähnengleich unterm Regenwindgrau.
Schilft taucht die heißen Sommerglanztage
wild in den See, die Möwe schreit rauh.

Refrain: Kiefern im Wind, die Klippen sind wach,
jäh sprüht der See ins Schilfhüttendach.
Asche ist auf die uralten Steine
wie weißer Staub geweht.

Feuer ist in den dämmernden Stunden
lange erloschen, Tag wird es schon.
Graugänse sind am Morgen gekommen,
welk auf der Schwelle schläft roter Mohn.

Weht aus den Fugen weiß in die Ödmark,
frierend macht mich das Sturmsausen taub.
Schlaft noch, und träumt von Felsen und Birken,
legt euch im Mantel unter das Laub.

Ach, diese letzten Tage und Stunden –
morgen ist unsre Fahrt schon vorbei!
Weit ist die alte Tür aufgesprungen,
strandhell erschallt der Herbstmöwenschrei.


aus Norrland; dt. T: tejo. Q: zeltpostille

»Der Rhythmus, die Punktierung, ... ist ernst zu nehmen, und h-moll kann nicht durch den H-Septimenakkord ersetzt werden.« (tejo in der Zeltpostille)


Schwedisches Original

Vårvindar friska, leka och viska,
lunderna kring likt älskande par.
Strömmarna ila, finna ej vila,
förran i havet störtvågen far.
Klappa mitt hjärta, klaga och hör;
vallhornets klang bland klipporna dör.
Strömkarlen spelar, sorgerna delar
vakan kring berg och dal.

Hjärtat vill brista. Ack, när den sista
gången jag hörde kärlekens röst.
Ögonens låga, avskedets plåga,
mun emot mun och klappande bröst!
Fjälldalen stod i grönskande skrud,
trasten slog drill på drill för sin brud.
Strömkarlen spelar, sorgerna delar
vakan kring berg och dal.

Volksweise aus Norrland; 1. Strophe von Julia Nyberg (»Euphrosyne«, 1785–1854), 2. Strophe später

Singbare Übertragung

Lenzwinde wispern, spielen und flüstern
im Wäldchen wie ein liebendes Paar.
Ströme, sie eilen, nie sie verweilen,
stürzen ins Meer die Bergwässer klar.
Klopfe, mein Herze, klage und bang,
stirbt in den Klippen Hirtenhorns Klang.
Nöck* durch sein Spielen treibt all die vielen
Sorgen aus Berg und Tal.

Herz will vergehen, nun, da wir stehen
Abschied zu nehmen von unserm Glück.
Augen, sie leuchten, Wimpern sich feuchten
bei letzten Kuss, es gibt kein Zurück.
Bergtäler steh’n in grünender Pracht,
Drosseln, sie singen fern in der Nacht.
Nöck* durch sein Spielen treibt all die vielen
Sorgen aus Berg und Tal.

T: turi. Q: Turm B

Anmerkungen betr. wörtliche Übersetzung:

statt »klage und bang...«:
klage und höre, wie der Klang des Hirtenhorns in den Klippen erstirbt.

Das Herz wollte brechen, ach, als das letzte
Mal ich die Stimme der Liebe gehört.
Flammende Augen, Qual des Abschieds,
Mund bei Mund und klopfende Brust.
Das Bergtal stand in grünender Pracht,
die Drossel schlug Triller um Triller für ihre Braut.
Fluss-Karl* spielt, teilt die Sorgen
für alle in Berg und Tal.

*) »Strömkarlen« ist eine schwedische Mythenfigur, eine Art Flussgeist.


Das Lied erscheint hier mit Unterstützung und auf besonderen Wunsch von Chris aus Erlangen (Dragon’s Lair)

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