ursprung

impressum

liederliste logo

Der grimmig Tod

Ein gar andächtig Gesang von dem Tode

Der grimmig Tod mit seinem Pfeil tut nach dem Leben zielen,
sein Bogen schießt er ab mit Eil und lässt mit sich nicht spielen.
Das Leben schwindt wie Rauch im Wind, kein Fleisch mag ihm entrinnen;
kein Gut noch Schatz findt bei ihm Platz, du musst mit ihm von hinnen.

Kein Mensch auf Erd uns sagen kann, wann wir von hinnen müssen;
wann kommt der Tod und klopfet an, so muss man ihm aufschließen.
Er nimmt mit Gwalt hin jung und alt, tut sich vor niemand scheuen.
Des Königs Stab bricht er bald ab und führt ihn an den Reihen.

Vielleicht ist heut der letzte Tag, den du noch hast zu leben;
o Mensch, veracht nicht, was ich sag: nach Tugend sollst du streben!
Wie mancher Mann wird müssen dran, so hofft noch viel der Jahren,
und muss doch heint, weil d’Sonne scheint, zur Höll hinunter fahren.

Der dieses Liedlein hat gemacht, von neuem hat gesungen,
der hat gar oft den Tod betracht, und letztlich mit ihm g’rungen.
Liegt jetzt im Hohl, es tut ihm wohl, tief in der Erd verborgen.
Sieh auf dein Sach, du musst hernach, es sei heut oder morgen!


T: angeblich vom lutherischen Stiftsprediger und Probst in Stuttgart, Dr. Balthasar Bidembach (1533–1578); erstmals gedruckt im Paderborner Gesangbuch (1617)
M: »Pavierton« (1525), ein Landsknechtslied über die Schlacht bei Pavia
Q: Walther Hensel, »Das aufrecht Fähnlein«, Kassel 1933(2), Bärenreiter

Quellenangaben nach LP Dulamans Vröudenton »Thuet auff«, Salzburg 1986

MIDI
MIDI
PDF
PDF
LilyPond
LilyPond
Myriad
Myriad