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Die Schlangenköchin / Grossmueter Schlangechöchin

|: Der Abend neigte sich zur Nacht,
das Mädchen zur Mutter trat. :|
Ihr weißes Kleid war klamm vom Tau.

Refrain:
Onda, tgi cuschinas?
Lascha mi mia vita!

»Mein liebes Kind, wo kommst du her
um diese späte Stund?
Die Sonne ist schon schlafen ’gangen.«

»Die Tante, die am Moor dort wohnt,
die habe ich besucht.
Drei Lilien hab' ich ihr gepflücket.

Die Tante hat mir Brei gekocht,
gebraten hat sie Fisch.
Die Fisch’ hat sie im Garten gefangen.

Dann hat sie mich zur Ruh gebettet,
in den Schlaf gewiegt.
Die Augen hat sie mir geschlossen.«

»Mein Kind, Fische schwimmen doch im Wasser,
kommen nie an Land.
Im Garten kriechen nur die Schlangen.«

»Vom Schlaf bin ich zu dir gekommen,
liebe Mutter mein.
Dort drauß’ am Moor bin ich begraben.«


T: Hraban Ramm & Anna-Lena Ramm(-Walther), 11/2000.
Der Refrain ist rätoromanisch und bedeutet »Tante, was kochst du? Lass mir mein Leben!«. Aussprache hier: »Onda, tschi kuschinás? Láscha mímja vitá!«

|: »Maria, wo bisch du gsy de Tag,
Maria, mys liebi Chind?« :|
»Ich bin bi mynere Grossmueter gsy.«

Refrain:
Mach mys Bett, Mueter, gschwind!
Mach mys Bett, Mueter, gschwind!

«Was hät si dir dänn z ässe geh,
Maria, mys liebi Chind?«
»Si hät mir ’bacheni Fischli geh.«

Wo hät si denn die Fischli gfange,
Maria, mys liebi Chind?«
»Si hät s’ i ihrem Chrutgärtli gfange.«

Mit was hät sie denn die Fischli gfange,
Maria, mys liebi Chind?«
»Si häts mit Ruete und Stäcke gfange.«

»Wo sind denn d Reste vom Fisch hi cho,
Maria, mys liebi Chind?«
»Si häts mym Hund geh, und de isch gstorbe.«

»Ich fürchte si hät ’s dir schlächt welle mache,
Maria, mys liebi Chind!«
»Si hät mich chrank und i’s Grab yne ’bracht.«

»Wo söll ich denn dys Bett hi mache,
Maria, mys liebi Chind?«
»Du chasch es mir uf em Friedhof mache.«


T&M: Volkslied aus der Schweiz. Q: Anderi Lieder
Die Geschichte wird in ganz Europa immer wieder in anderen Versionen gesungen.

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