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Komm heut nacht

Wie komm i denn zur Haustür nei, sag du, mei Schätzle, sag?
Druck d’Türschnall ond zieh am Reng, no meint mei Muader, s’sei dr Wend.
Komm heut nacht, wenn’s dunkel isch ond alle Stroßa läär.

Wie komm i no am Feier vorbei, sag du, mei Schätzle, sag?
Schitt’sch a bissle Wasser nei, no meint mei Muader, s rägnet nei.
Komm heut nacht, wenn’s dunkel isch ond alle Stroßa läär.

Wie komm i an eierm Hund vorbei, sag du, mei Schätzle, sag?
Gib’sch em halt a dicks Kotlett, no isch er ruhig ond bellt au net.
Komm heut nacht, wenn’s dunkel isch ond alle Stroßa läär.

Wie komm i dann die Stiega nauf, sag du, mei Schätzle, sag?
Zieh d’Schuah aus ond nemm’s in’d Hand, ond schleich di leis entlang dr Wand!
Komm heut nacht, wenn’s dunkel isch ond alle Stroßa läär.

Wie find i dann dei Kammertür, sag du, mei Schätzle, sag?
Horch’sch an jeder Tür im Gang, wo niemed schnarcht, do klopf'sch leis an!
Komm heut nacht, wenn’s dunkel isch ond alle Stroßa läär.


Überlieferung & Satz von Linnenzworch.

In dem Liederbuch „Das aufrecht Fähnlein“(Bärenreiter 1933) habe ich das hochdeutsche Original („aus dem Schönhengstgau“) mit einer anderen, recht langweiligen Melodie, gefunden. Der Text dort lohnt sich auch nicht; die schwäbische Fassung von Reinhard Fischer ist nicht nur schöner, sondern auch realistischer. („Wie komm ich denn vorm Hündlein vorbei? Gib du dem Hündlein ein gutes Wort, wird es sich legen auf seinen Ort“ – brrr!)

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