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Der Karmeliter

War einst ein Karmeliter, der Pater Gabriel,
versprach der Anna Dunzinger ’ne nagelneue Seel’.
Ahaha, ahaha, (ja ja ja, lalala... oder dergleichen)
versprach der Anna Dunzinger ’ne nagelneue Seel.

Die Anna war ein Mädel, noch jung und wunderschön,
und tat zum ersten Male ins Kloster beichten gehn.

»Ei«, sprach er, »liebes Annerl, komm doch zu mir herein,
hier in dem dunklen Kammerl kannst beichten ganz allein.«

Nahm sie in seinen Beichtstuhl, setzt sie auf seinen Schoß.
Da dacht’ die Anna Dunzinger: »Das Beichten geht famos!«

Und er erzählt dem Annerl vom Berge Sinai
und greift ihr an die Waderln, hinauf bis zu die Knie.

Nicht nur auf Haupt und Glieder ruht die geweihte Hand,
er senkt sie langsam nieder bis ins Gelobte Land.

»Ei«, sprach er, »liebes Annerl, greif in die Kutten, Maus,
und hol mir meinen Priesterstab, den Segen Gottes, raus!«

Bald schwanden ihr die Sinne, wie leblos sank sie hin,
da hat’s ’nen kleinen Knacks gegeb’n – die neue Seel’ war drin!

Drum, all ihr kleinen Mädchen, wollt ihr ’ne neue Seel,
dann geht zum Karmeliter, zum Pater Gabriel!
(oder: dann wendet euch vertrauensvoll an Pater Gabriel.)


Volkslied, Version von Zupfgeigenhansel (Thomas Friz & Erich Schmeckenbecher) arr. angerweit

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