Zecherbündnis (Tod und Trinker)
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- Gestern, Brüder, könnt ihr’s glauben,
gestern bei dem Saft der Trauben,
stellt euch mein Entsetzen für:
Gestern kam der Tod zu mir.
Drohend schwang er seine Hippe,
drohend sprach das Furchtgerippe:
„Fort mit dir, du Bacchusknecht!
Fort, du hast genug gezecht!“
Refrain:
Hopp, hopp, hopp, falalala,
ihr glaubt es nicht: Der Tod war da!
Hopp, hopp, hopp, falalala,
falalalalala.
- „Lieber Tod“, sprach ich mit Tränen,
„solltest du dich nach mir sehnen:
Sieh, da stehet Wein für dich.
Lieber Tod, verschone mich!“
Lächelnd griff er nach dem Glase,
lächelnd trank er’s auf die Base
auf der Pest Gesundheit leer,
lächelnd stellt’ er’s wieder her.
- Fröhlich glaubt’ ich mich befreit,
als er schnell sein Droh’n erneut:
„Narr! Für einen Tropfen Wein
glaubst du, meiner frei zu sein!?“
„Lieber Tod, ich will auf Erden
gern ein Mediziner werden.
Lass mich – ich verspreche dir
meine Kranken halb dafür!“
- „Wenn das so ist, magst du leben“,
sprach er, „nur sei mir ergeben!
Lebe, bis du satt geküsst
und des Trinkens müde bist!“
„O wie schön klingt das den Ohren!
Tod, du hast mich neu geboren!
Dieses Glas voll Rebensaft,
Tod, auf gute Bruderschaft!“
- Ewig soll ich also leben,
ewig, bei dem Gott der Reben!
Ewig soll mich Lieb’ und Wein,
ewig Wein und Lieb’ erfreu’n!
(2× Refrain)
T: nach Gotthilf Ephraim Lessing (vor 1747). M: nach August Harder (vor 1813). T&M arr. Hraban (vor 1995)
Das Original ist ungefähr in jedem zweiten Kommersbuch zu finden; meine leicht abgewandelte Version basiert auf einer mündlichen Überlieferung aus dem DPB.
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