Die Gedanken sind frei
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- Die Gedanken sind frei!
Wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei.
Die Gedanken sind frei.
- Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!
- Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke,
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei!
- Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
Die Gedanken sind frei!
Text: Flugblatt um 1780. Musik: ca. 1810–1820.
Text 1846 von Hoffmann von Fallersleben überarbeitet; Satz nach Walter Michaelis. Weitere Informationen
Die Strophe Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allem... diente nur zur Tarnung gegenüber der Zensur, passt nicht zum Lied und wurde daher weggelassen.
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