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Die Gedanken sind frei

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  1. Die Gedanken sind frei!
    Wer kann sie erraten?
    Sie fliegen vorbei
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger erschießen
    mit Pulver und Blei.
    Die Gedanken sind frei.
  2. Ich denke, was ich will
    und was mich beglücket,
    doch alles in der Still’
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch und Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    Die Gedanken sind frei!
  3. Und sperrt man mich ein
    im finsteren Kerker,
    das alles sind rein
    vergebliche Werke,
    denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei:
    Die Gedanken sind frei!
  4. Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    Die Gedanken sind frei!

Text: Flugblatt um 1780. Musik: ca. 1810–1820.
Text 1846 von Hoffmann von Fallersleben überarbeitet; Satz nach Walter Michaelis.
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Die Strophe Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allem... diente nur zur Tarnung gegenüber der Zensur, passt nicht zum Lied und wurde daher weggelassen.

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