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Skrymir der Rote

Sie singen von Skrymir dem Roten, singt leise!
Denn was mag wohl lauschen in stürmischer Nacht?
Fluch gilt seinem Namen, gilt seinem Gedenken,
vielleicht mögen Worte Geister zu wecken?
Doch hört das Lied des Spielmanns an!

Verstoßen von seiner eigenen Sippe
verließ er die Sturminseln, Skrymir der Rote.
Feuer und Tod in seinem Gefolge
und eine Horde, schrecklich wie er.
Vom alten Pelagis bis zum kargen Norhollen
fuhr ein Schiff mit blutroten Segeln,
erschollen die Flüche, erschollen die Klagen,
Feuer loderte rot in der Nacht.

Rot war das Feuer, und rot war der Wein,
rot die Juwelen, und rot war das Blut.
Und auf den Schwingen dunkelen Windes
ritt Skrymir, den sie den Roten nannten.

Felsig ist die Küste Mó Caires
hier klagt der Wind in vielen Höhlen,
sah wohl der Wind sie die Schätze schleppen
tief hinunter in Höhlen der Nacht?
Etyra die Stolze sandte die Jäger,
Tyrmei Galeeren, voll von Schwertern.
Norhollen die Langschiffe, fliegende Drachen,
so hetzten sie ein einzelnes Schiff.

Sie singen von Skrymir dem Roten, singt leise!
Denn was mag wohl lauschen in stürmischer Nacht?
Fluch gilt seinem Namen, gilt seinem Gedenken,
vielleicht mögen Worte Geister zu wecken,
doch hört das Lied des Spielmanns an!

Es war eine Jagd, von der die Dichter noch singen,
doch singen sie nur von dem Ruhm Etyras, der Stolzen,
die heute vergangen. Über dunkleren Dingen liegt Schweigen.

Sie sagten, dass Feuer mit Feuer bekämpft wird;
die Asche erhielten der Wind und das Meer.
Doch Wind treibt den Roten, Meer hat ihn getragen,
und wann konnte Feuer je Feuer löschen?

Sie singen von Skrymir dem Roten, singt leise,
denn was bringt der Wind aus dem Dunkel zurück?
Wenn in stürmischer Nacht die Klippen klagen,
versperrt die Türen, die Fenster, schweigt still!

Und man sagt, wenn der Sturm heult an Klippen,
wenn voller Herbstmond vom Himmel bleich glänzt,
fährt auf den Wogen ein Schiff, rote Segel
fliegen im Wind, unter dem Mond.

Horche nur, horch, sind da Stimmen im Wind?
Schließe die Türen, die Fenster, bedenke,
dass Geister oft rachsüchtig sind.
Schlag die Trommel, streiche die Fiedel,
hör nicht auf den Sturm.

Sie singen von Skrymir dem Roten, singt leise,
denn wer mag wohl lauschen in stürmischer Nacht?
Vielleicht mögen Worte, Geister zu wecken,
wenn voller Mond auf Sturmwogen scheint...


T&M: Ingeborg

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