Das Teufelsweib
Jüngling, sieh mich Mägdlein stehn
Wie du dirs stets erträumet
In den dunklen Wald wir gehn
Dort schützen uns die Bäume
Ich will nicht viel von dir dafür
Kein Geld und keine Liebe
Gib nur deine Seele mir
Den Segen deiner Wiege
Hab ich dich erst in Gewalt
So gibt es kein Entrinnen
Du wirst tun, was mir gefällt
Selbst ohn dich zu besinnen
Und sprichst du von meinem Namen
Oder gar von unserm Tun
Wärst du besser nie geboren
Wirst du nie in Frieden ruhn
Ich bin der Wurm, der deine Felder verdirbt
Ich bin der Frost, der deine Kinder krank macht
Ich bin das Feuer, das dein Haus niederbrennt
Ich bin das Weib in deinem Bett
das Kind in deinem Schoss
der Freund an deinem Tisch
der Priester in deiner Kirche
Ich vermische Wahres und Falsches,
Gutes und Schlechtes
Ich mache das Schöne hässlich
und lasse das Hässliche verehren
Töte mich, Gesindel!
Bete mich an!
T: Agi Schnyder (Divina Commedia)
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