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Wohin mîn edle Frouwe

Wohin mîn edle Frouwe ir Fûsslîn setzt
kunnt es nicht sein kein Herz sei nicht ergetzt
In rîchen Zungen, süez gezieret sungen Vôglin
daz diu Nacht gewich dem Tage hin
Und der Falschmoutgen Rede erstarb.

Ir Houpt gar wunniglich Gestalt, ich mîn,
kein Wolk' wolt helfen wider disen Schîn.
Welch Zauber macht ir Haar so rîch,
daz des Himmels Strahlen gar erblîch,
So der Glanz dem holden Golde glîch?

Diu Ouglin blitzen gleich dem Morgenstern
allzwyn mâg ich ir nahgesehen gern
O mouget ir geben euren Schîn hin zu mir!
So wollt ich ziehn wider Drachen schir
Gesicht sie mich oder bin ich ir unmaere?

Mîn mout stêt ganz dem iren hin
Mîn Tanz geit ganz nach irem Sinn
Daz wounde Herze mîn schlägt gleich dem iren.
Ach, kunnt ich saelig sîn zu dienen!
Wie sollt ich ohne ir je genesen?

Wes bin ich glich, daz ich mich erkor,
zu singen, zu minnen allen vor?
Wes kunnt ein Spilwîp hoffen ire Liebe zu gwinnen?
Ein niedrig Magt, des durft nit minnen.
Mag si mîner Lieder hoeren?

Da ich ir gesach am Fest zu Stund
ging nicht nur mîn verloren Herze wund
Nu rast ich nit, glîch einm ruhlosen Geist
Wird ir Sinn zor'n da ich mich dreist?
Ach kunnt ich irer Gnade harren!

Ich frag mich: wird si verwunschen sîn
von Hochmuetgen, da ich ir mîn?
Muz si fuerchten böser Zungen zoren?
Wollt es, ich verschrie sie all als Thoren!
Wê mir, ich gesech nur Zwîfel!

Ach wollt ir Sinn kranken an selbig Leid!
Ach, daz si sich am selben Schwerte schneid!
Daz macht ir Herze glîch dem mînen wund.
So kunnt ich saelig bangen zum Bund:
daz unser bîder blout sich eine!


T&M: Thekla Tambourin 1994. M noch nicht notiert.