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Der Schnitter

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Es ist ein Schnitter, heißt der Tod, hat Gwalt vom großen Gott.
Heut wetzt er das Messer, es schneidt schon viel besser,
bald wird er dreinschneiden, wir müssens erleiden.
Hüt dich, schöns Blümelein!

Was heut noch grün und frisch dasteht, wird morgen weggemäht:
die edel Narzissel, die himmlischen Schlüssel,
die schön Hyazinthen, die türkische Binden:
Hüt dich, schöns Blümelein!

Viel hunderttausend ungezählt, was unter die Sichel fällt:
rot Rosen, weiß Liljen, beid wird er austilgen,
ihr Kaiserkronen, man wird euch nicht schonen:
Hüt dich, schöns Blümelein!

Trutz Tod! Komm her, ich fürcht dich nit! Trutz, komm und tu ein Schnitt!
Wenn er mich verletzet, so werd ich versetzet
in himmlischen Garten, darauf will ich warten.
Freu dich, schöns Blümelein!


Fliegendes Blatt 1638 (stark gekürzte Version) Satz nach Karl Marx. Q: Kopie unbekannter Herkunft


Ein schöns Meyenlied, wie der Menschenschnitter, der Todt, die Blumen ohn Underschid abmehet

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Es ist ein Schnitter, heißt der Tod, hat Gwalt vom großen Gott.
Heut wetzt er das Messer, es geht schon viel besser,
bald wird er drein schneiden, wir müssen's nur leiden.
Hüt dich, schöns Blümelein!

Was jetzt noch grün und frisch dasteht, wird morgen weg gemäht:
die edel Narzissel, die englische Schlüssel,
die schön Hyazinth, der Türkische Bünd:
Hüt dich, schöns Blümelein!

Viel hunderttausend ungezählt, da unter die Sichel hinfällt:
rot Rosen, weiß Lilien, beid wird er austilgen;
ihr Kaiserkronen, man wird euch nicht schonen:
Hüt dich, schöns Blümelein!

So viel Maß-Lieb und Roßmarin schwelgt unter der Sichel dahin;
und Vergißmein nit, auch du mußt noch mit;
sinkt alles zur Erden, was wird nur draus werden?
Hüt dich, schöns Blümelein!

Der auserlesene Majeran, das zornige Rühr mich nit an,
auch du Tausendschön, man läßt dich nicht stehn,
es hilft da kein Bitten, heut werd ihr abschnitten.
Hüt dich, schöns Blümelein!

Es macht so gar kein Unterschied, geht alles in einem Schnitt:
der stolz Rittersporn und Blumen von Korn,
da liegens beisammen, man weiß kaum den Namen.
Hüt dich, schöns Blümelein!

Und wenn sie nun sind schnitten ab, so heißen sie alle Schabab,
ach wie sie da liegen, als wärens in Zügen
bald werden sie bleichen, all's Schöne muß weichen.
Hüt dich schöns Blümelein!

Trutz Tod, komm her, ich fürcht dich nit, komm her und tu ein Schnitt!
Wenn er mich verletzet, so werd ich versetzet,
ich will es erwarten, in himmlischen Garten.
Hüt dich, schöns Blümelein!


Fliegendes Blatt 1638, in: Röhrich/Brednich, Deutsche Volkslieder II, S. 143, von Hgn. von 16 auf 8 Strophen gekürzt. Zit. nach: Das kleine dicke Liederbuch

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