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Die Vogelmacherin

Im Jahre 52 bei Luzern,
da glaubte ein vaterloses Kind,
es könne Vögel machen aus Lehm –
ein seltsames Spiel, wie Kinder halt sind,
es leuchten seine Augen, zwei Stern’.

Sie leuchten auch dem Ludwig Amrhein,
dem Landvogt, der die Bauern hasst,
sie leuchten Trotz und Aufruhr – zu hell.
Er setzt sie gefangen im Turm, wie’s ihm passt.
elf Jahr ist sie, schmächtig und klein.

Der Ratsrichter bezichtigt sie mit Pein
der Unholderei, dringt in sie ein,
er mit Worten, andre mit dem Gemächt,
ihrem eigenen Teufel gehn sie auf den Leim,
kein Schrei dringt durch die Mauern aus Stein.

Endlich hat das hochedle Gericht
genügend Protokolle beisamm’:
für Kind und Hexe Exitus,
doch fängt die Geschichte des Brennens erst an.
Es mangelt trotz Feuer an Licht.


T: Hraban, Januar 2000, M: Juli 2000

Das Lied erzählt eine wahre Geschichte, bezieht sich auf einen Hexenprozess gegen die Katharina Schmidlin, die 1652 elfjährig in Luzern von Amts wegen ermordet wurde.
Nachzulesen in: Eveline Hasler, Die Vogelmacherin. Zürich 1997 Nagel&Kimche oder Frankfurt/Main 1997 Büchergilde Gutenberg.

Creative Commons-Lizenzvertrag Text, Musik und Satz dieses Werks stehen unter einer Creative Commons-Lizenz.

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